Zusammenfassung:Der Kreml (l) und die Basilius-Kathedrale (r) auf dem Roten Platz.picture alliance/dpa | Ulf MauderD
Die russische Zentralbank senkt den Leitzins laut Reuters von 20 auf 18 Prozent aufgrund sinkender Inflation und schwächerer Inlandsnachfrage.
Unternehmen fordern lockerere Geldpolitik, da hohe Zinsen Investitionen erschweren. Die Inflation wird für 2025 nun mit sechs bis sieben Prozent prognostiziert.
Kriegswirtschaft und Fachkräftemangel treiben Löhne und Preise; der Rubel verliert an Wert, das erwartete Wirtschaftswachstum liegt bei ein bis zwei Prozent.
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins aufgrund rückläufiger Inflation und schwächerer wirtschaftlicher Dynamik gesenkt. Wie die Währungshüter am Freitag in Moskau mitteilten, wurde der Zinssatz von 20 auf 18 Prozent reduziert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Als Begründung sei nachlassender Preisdruck genannt worden. Die Notenbank gehe davon aus, dass die Verbraucherpreise dieses Jahr um sechs bis sieben Prozent steigen werden – zuvor war ein Anstieg von sieben bis acht Prozent erwartet worden.
„Der aktuelle Inflationsdruck, auch der zugrunde liegende, lässt schneller nach als bisher prognostiziert, teilte die Notenbank mit. „Das Wachstum der Binnennachfrage verlangsamt sich. Die Wirtschaft kehrt weiter auf einen ausgewogenen Wachstumspfad zurück.
Aus der Wirtschaft wachse laut Reuters der Druck auf die Zentralbank, ihre restriktive Geldpolitik zu lockern. Vertreter von Unternehmen kritisierten, dass Investitionen bei der bisherigen Zinshöhe kaum noch rentabel seien. Präsident Wladimir Putin hätte zwar Rückendeckung für die Zentralbank signalisiert, jedoch auch vor einer zu starken Abkühlung der Wirtschaft gewarnt.
Jüngste Konjunkturdaten ebneten den Weg für die Zinssenkung
In der vergangenen Woche seien die Verbraucherpreise erstmals seit September 2024 gesunken – wenn auch nur leicht um 0,05 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Zentralbank halte an ihrer Prognose für ein Wirtschaftswachstum von ein bis zwei Prozent im laufenden Jahr fest – im Vorjahr lag das Plus noch bei 4,3 Prozent. Der Rubel, der zu Jahresbeginn unter anderem wegen des hohen Zinsniveaus stark gewesen sei, habe vor der Zinsentscheidung an Wert verloren und zuletzt bei 80 Rubel pro US-Dollar notiert.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs habe Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt, was zu Preisverzerrungen führte. Fachkräftemangel zwinge viele Firmen zu hohen Löhnen, die sie an Kunden weitergeben.
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