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Zusammenfassung:Viele Städte in der EU reduzieren das Tempo in den Innenstädten, um Unfälle zu vermeiden.Getty Image
Viele Städte in der EU reduzieren das Tempo in den Innenstädten, um Unfälle zu vermeiden.
In Deutschland bleibt laut Straßenverkehrsordnung Tempo 50 innerorts weiterhin die Regel, mit nur wenigen Ausnahmen. Andere Länder sind da schon mutiger: Spanien hat im Mai 2021 landesweit Tempo 30 für städtische Straßen mit einer Fahrspur pro Richtung eingeführt – und das betrifft 80 Prozent der Stadtstraßen. Auch in Paris, Brüssel und London müssen Autofahrer seit einigen Jahren vom Gas gehen. Und die erhobenen Daten aus diesen Versuchen ergeben ein sehr eindeutiges Bild, das selbst Tempolimit-Gegner kaum ignorieren können.
Hohes Verletzungsrisiko für Fußgänger
Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt, dass das Risiko tödlicher Verletzungen für Fußgänger bei höherer Geschwindigkeit deutlich steigt. Bei 30 km/h liegt die Chance, dass ein Fußgänger einen Zusammenstoß überlebt, bei etwa 90 Prozent, verglichen mit nur 50 Prozent bei 50 km/h. Allein diese Zahl sollte Verkehrsplanern zu denken geben. Es gibt weitere Beispiele: Ein Bericht vom Europäischen Verkehrssicherheitsrat stellte fest, dass es in Brüssel 25 Prozent weniger Verkehrstote gab, nachdem die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in städtischen Gebieten reduziert wurde.
Der Verkehrsminister blockiert die Verkehrswende
Besonders problematisch wird es, wenn man bedenkt, dass immer mehr schwere SUVs in den Städten unterwegs sind. Bei Unfällen mit Fußgängern endet dies oft in schweren oder sogar tödlichen Verletzungen. Das „Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) in den USA hat herausgefunden, dass Fahrzeuge mit hohen Vorderenden und flachen Profilen ein 45-prozentig höheres Risiko für Todesfälle bei Fußgängern haben. Kombiniert man dieses erhöhte Risiko mit der höheren Geschwindigkeit von 50 km/h, steigt die Wahrscheinlichkeit tödlicher Verletzungen noch weiter.
Neben der verbesserten Sicherheit hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auch umweltfreundliche Vorteile. Obwohl manche befürchten, dass niedrigere Geschwindigkeiten wegen längerer Fahrzeiten dazu führen, dass Fahrzeuge mehr Kraftstoff verbrauchen, zeigen Studien, dass das Gegenteil der Fall ist. Untersuchungen der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeigen, dass das Fahren mit einer gleichmäßigen, moderaten Geschwindigkeit von 30 km/h den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen im Vergleich zum Stop-and-Go-Verkehr bei höheren Geschwindigkeiten senken kann.
Die Luft wird besser, wenn Autos langsamer fahren
Eine in London durchgeführte Studie ergab, dass die Reduzierung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 mph (ungefähr 32 km/h) in bestimmten Zonen zu einer 12-prozentigen Verringerung der Stickstoffdioxidemissionen (NO₂) führte, einem wichtigen Schadstoff, der mit Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht wird. In Spanien haben Städte wie Barcelona seit der Einführung der 30-km/h-Begrenzung eine Verbesserung der Luftqualität gemeldet, da der langsamere Verkehr die Freisetzung von Feinstaub und anderen schädlichen Schadstoffen verringert.
Von den Erfahrungen in Spanien können andere Städte lernen, die ähnliche Maßnahmen in Erwägung ziehen. Die 30-km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung ist mehr als nur eine Verkehrsregelung. Sie ist eine Aussage über die Art von Städten, in denen wir leben möchten. Nämlich in Städten, in denen die Politik die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern priorisiert und die Umweltverschmutzung reduziert. Damit unterstützt die Politik das umfassende Ziel, Städte nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten.
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